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Charivari-Premiere ist geglückt

20. Januar 2024 | Andreas Kurz

Scharfzüngige Schnitzelbänke, würzige Raamestiggli, erstklassige Fasnachtsklänge und ein musikalisch emotionales Schlussbouquet: das ist das Charivari 2024. Das Premieren-Publikum im randvollen Volkshaus-Saal war beeindruckt und feierte die Mitwirkenden mit tosendem Applaus.

«Der heutige Auftakt ins Charivari ist uns vollends geglückt. Das Ensemble hat geliefert und konnte die Besucher begeistern», äusserte sich der zufriedene Regisseur Lucien Stöcklin und wurde vom Programmchef Erik Julliard bestätigt: «Nach intensiven Proben durften wir heute endlich vor unserem Publikum spielen und am Schluss einen frenetischen Beifall für ausgezeichnete Leistungen entgegennehmen – was will man mehr?». Das Bühnenbild bestand aus sechs schmalen Altstadthäusern, die unterschiedlich inszeniert wurden. Gleich zu Beginn zog das Ensemble ein Fazit der Geschehnisse der letzten Monate und fragte sich «Isch friehner alles besser gsi?». Perfekt arrangiert war der Übergang zu den Alten Schweizermärschen, wunderschön vorgetragen von den Naarebaschi. Mit Spannung erwartet wurde das Solo des Spitzentambours Ivan Kym. Der Möhlemer überraschte die Zuschauenden – insbesondere die aktiven Fasnächtler unter ihnen – die voll auf ihre Kosten kamen. Fantastisch interpretierte die Pfyffergrubbe Spitzbuebe ein majestätisches James Bond Medley, unterstützt durch Bläser, Streicher und die Charivari Rockband. Lustig ging es beim beim Raamestiggli «d Clarastroos» zu und her. Amüsant wie die Schauspielerinnen und Schauspieler Stephanie Schluchter, Tim Koechlin, Beatrice Waldis, Cyril Giger, Tatjana Pietropaolo und Olivia Zimmerli dabei die Situation am vermeintlich neuen Kleinbasler Boulevard aufs Korn nahmen. Dann war die Reihe an den Uffegumperli, die nach 25 Jahren ihre Schnitzelbank-Zugabe auf der Charivari-Bühne feierten. Wie damals malten sie ihre Helgen direkt auf der Bühne und ihre Melodie war vielen Besuchern sofort wieder geläufig. Den Abschluss vor der Pause machte die voluminöse Darbietung der Guggemuusig Räpplischpalter.

Herzhaft lachen konnte man zu Beginn der zweiten Hälfte, als sich «s Zyschtigsziigli» bei ihrem Halt über fasnachstypische Pausenthemen unterhielt und plötzlich überlegte, wie eben dieses Raamestiggli wohl in anderen Vorfasnachts-Veranstaltungen gespielt werden würde. Hervorragend war auch der Auftritt der Schäärede. Gemeinsam mit der Rockband schmetterten die Pfeiferinnen Bugler’s Holiday auf die Bretter. Es folgten d Gwäägi, der Charivari-Hausbank – einmal mehr stark. Vor allem ihr Langvers zum Thema Fachkräftemangel brachte den Saal zum Toben. Verblüffende Schlegeltricks zeigte Maurice Weiss, alias «dr verruggt Ueli», der wie ein Duracell-Hase trommelte und zur Schlussnummer überleitete – das Publikum staunte.

Schlussnummer «Us em Volgg fir s Volgg»

Nachdem das «KI-varimännle» dem Ensemble krampfhaft versuchte weiszumachen, dass es begabter sei als das Charivarimännli wurde es von den Fasnächtlern eines Besseren belehrt. Die Pfeifer der Schäärede und Spitzbuebe holten sich – zusammen mit den Streichern, den Bläsern und der Rockband – das Zepter zurück und belegten, dass Emotionen nicht durch künstliche Intelligenz ersetzt werden können. Das Resultat war eine geniale Kombination aus traditionellen Fasnachtsklängen und alten Rockklassikern, die in einem achtstimmigen Wettsteinmarsch gipfelte – ein grossartiges Schlussbouquet unter dem sinnbildlichen Titel und dem Motto des Glaibasler Charivari «Us em Volgg für s Volgg»!